Genaue Angaben zur Entstehung der Kirchgemeinde Hochkirch gibt es nicht. Nachdem die Oberlausitz christianisiert wurde, wurden mit den Lausitzer Urpfarreien Bautzen, Göda und Kittlitz die ersten Kirchgemeinden geschaffen. Doch nur wenige Jahre später begann man weitere Gemeinden zu schaffen. So wurde auch im Bereich der alten sorbischen Siedlung Bukewiz eine Kirche gegründet. Da es um das einflussreiche Recht der Pfarrstellenbesetzung zu Streitigkeiten kam, verfügte Bischof Bruno II. von Meißen 1222, dass dieses Recht dem Domkapitel in Bautzen zustünde. Bis 1918 wurde die Collatur aufrecht erhalten.
[Codex Diplomaticus Lusatiae Superioris, Görlitz 1856, S.: 29]
So war es auch nach der Reformation notwendig, sich die Zustimmung zu einem neuen Hochkircher Pfarrer vom röm.-kath. Domkapitel in Bautzen einzuholen.
[Einladung an die Collatoren des Domstiftes zu Budißin zur Probepredigt des Hochkircher Pfarrkandidaten Johann Wauer 1708]
Die nach Hochkirch gepfarrten Orte wechselten im Laufe der Geschichte. In der 1767 in Görlitz durch den Friedersdorfer Pfarrer Christian Knauth herausgegebenen „Oberlausitzer Sorberwenden umständliche Kirchengeschichte“ werden die zur Kirchgemeinde Hochkirch gepfarrten Dörfer wie folgt angegeben:
1866 wurde z.B. auch der Ort Weißig von Bautzen St. Michael nach Hochkirch gepfarrt, nachdem die Bewohner sich schon längere Zeit nach Hochkirch hielten. Dagegen wurde die Ortschaft Pielitz nach Großpostwitz, die Dörfer Rabitz und Soculahora nach Bautzen St. Michael gepfarrt. Zuletzt wurde Lauske 1968 nach Kotitz gepfarrt.
1820 verfasst wahrscheinlich der damalige Pfarrer Carl Gottlieb Janke eine Betrachtung zur Geschichte der Hochkircher Kirchgemeinde. Diese Beschreibung diente dann wohl auch als Grundlage des Artikels über Hochkirch in der „Sächsischen Kirchengalerie“ (1840), den dann Pfarrer Michael Möhn verfasste.
[Handschriftlicher Bericht Pfr. C.G. Jankes über Hochkirch, Quelle: Kirchgemeindearchiv Hochkirch]
In jenen Jahren erschienen mehrere Betrachtungen zur Geschichte der einzelnen Kirchgemeinden. So berichtete Anfang des 19. Jahrhunderts der Görlitzer Pfarrer und Superintendent Johann Christian Janke in seiner „Presbyterologia Lusatiae Superioris“ auch über die Hochkircher Gemeinde.
[J.C. Jancke: Presbyterologia Lusatiae Superioris, Band 8: Wendische Kirchdörfer B-K, S.: 126]